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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 56

1873 - Essen : Bädeker
56 wenn sie dort geboren gewesen wären, sondern weil die großherzogliche Familie sie mit Ehren und Huld herbeizog. Gotha ist zwar nicht die eigentliche Hauptstadt des Herzogthums Sachsen-Koburg-Gotha, sondern Koburg, allein es übertrifft dies an Größe und Wichtigkeit, denn aus der Zeit her, wo Gotha noch seine eigenen Herzoge hatte, bestehen noch viele herrlichen Anlagen aller Art. Die Sammlungen von Büchern, Münzen, Kupferstichen in dem herzog- lichen Schlosse, so wie die Parkanlagen in der Nähe, sind weniger wichtig, als die vortreffliche Sternwarte auf einem benachbarten Berge, wo berühmte Astronomen (Sternkundige) den Himmel beobachte- ten und wichtige Entdeckungen machten. Die Gebirge des thüringer Waldes sind mit Nadelholz be- wachsen und außerordentlich ergiebig an Eisen, Kupfer, Marmor, Schiefer, Steinkohlen und anderen Mineralien. Deshalb trifft man auch in den sächsischen Herzogthümern eine Menge Schmelz - Hütten und Eisenhämmer an, und in dem thüringer Walde wird viel Pech, Kienruß und Pottasche bereitet. Auch die preußische Stadt Erfurt liegt in Thüringen, gerade in der Mitte zwischen Gotha und Weimar, an der Eisenbahn nach Leipzig. Ferner gehören zu Thüringen noch die Besitzungen der Fürsten von Schwarzburg. Sie bestehen aus zwei abgesonderten Stücken Land, wovon dáseme: Schwarzb urg-Sondershausen, mehr nördlich, von der preußi- schen Provinz Sachsen eingeschlossen, liegt, und das andere: Schwarzburg- Rudolstadt, weiter südlich, umgeben von den sächsischen Herzogthümern. Östlich an Thüringen schließen sich die Besitzungen der beiden Fürsten von Reust mit den Residenzstädten Greiz und Schleiz. Den Namen Reuß (Russe) führen diese Fürsten von einer russischen Prinzessin, welche die Stammmutter eines ihrer Familienzweige war. Ausfallend ist, daß alle diese Fürsten von Reuß den nämlichen Taufnamen, nämlich Heinrich, führen und sich bloß durch die Num- mer unterscheiden, so daß z. B. einer Heinrich der Lxii. heißt. Ganz Thüringen, mit Einschluß der reußischen Fürsten- thümer, enthält einen Flächenraum von über 200 Quadratmeilen mit mehr als 1 Million Bewohnern. 41. Der Jrrfelsberg. Ich will dich auf einen Berg führen im thüringer Walde; das ist im ganzen Gebirge beinahe der höchste und gewiß der schönste. Als einst, so geht eine alte Mähr, das Land und Gebirge umher mit ungeheuerem Wasser bedeckt war, da sah die Spitze des Berges noch hervor, wie eine Insel aus dem Meere; daher soll der Berg seinen Namen Jnselsberg haben. Noch jetzt, wenn du auf dem Gipfel des Berges früh Morgens dem Aufgange der Sonne harrest, kann dir's begegnen, daß du rings um dich ein weites Meer wogen siehst, nicht von Wasser, sondern von Nebel. Aber wenn die Sonne das Nebel-

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 68

1873 - Essen : Bädeker
68 in ziemlich bedeutenden Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Leder-, Tabak-, Metall- und Bijouterie- (Schmuckwaaren-) Fabriken, mit deren Produkten bedeutender Handel getrieben wird. Von den Städten Badens sind Konstanz (Kostnitz), Freiburg und Heidelberg durch ihre herrliche Lage ausgezeichnet, die Leiden letzteren sind zugleich Universitätsstädte, darunter Heidelberg von vielen Ausländern besucht. Größer jedoch ist die Residenz Karls- ruhe, noch nicht 150 Jahre alt und mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlenförmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu- tendsten Städten des Laxch.es in Verbindung gesetzt. Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Hauptstadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der fruchtbaren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mann- heim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken ver- schiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen verdankt, nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Taufende von Fremden hin, wo- von freilich viele dem Glücksspiele zu Gefallen kommen Sl. Der Bodensee. An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Bodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön- heiten alle die zahlreichen Seen an der Küste der Ostsee, und nur wenige Seen der eigentlichen Schweiz können ihm vorgezogen werden. Der Bodensee ist eigentlich nichts weiter als eine Erweiterung des Rhein- bettes zu einem weiten und tiefen Becken. Aber freilich ist dies Becken 7 Meilen lang und 2 Meilen breit und nimmt eine Fläche von 10 Quadratmeilen ein. Dabei ist die größte Tiefe an 313m gefunden worden. Man hat berechnet, daß, wenn der Bodensee leer wäre, der Rhein über 2 Jahre brauchen würde, um ihn wieder zu füllen. Auf dieser gewaltigen Wasserfläche giebt es denn auch Stürme, welche denen auf dem Meere gleichen, und wobei sich haushohe Wellen erheben. Da diese oft plötzlich hervorbrechen, so gilt die Schifffahrt aus demselben für gefährlich. Doch seit die Dampfschiffe eingeführt sind, haben Rei-

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 57

1873 - Essen : Bädeker
57 meer bezwungen und als Thau ausgegossen hat über die Thäler, dann liegt glanzend und grünend eine weite, weite Gegend um dich aus- gebreitet; in dieser kannst du mehr als 150 Dörfer, Städte und Schlösser erblicken. Da glänzt in der aufgehenden Sonne Schloß Friedenstein über der Stadt Gotha, und weiterhin Erfurt mit seiner Festung, von der die Kanonen drohen, und mit seinen Domthürmen, auf denen eben der Morgen eingeläutet wird; da blickt ziemlich von Norden her aus den grünumlaubten Bergen heraus die alte graue Wartburg zu dir herüber; den Schneekopf und Beerberg siehst du, die dem Jnsels- berg nach der einen Seite hin die Aussicht versperren, weil sie selbst noch ein wenig höher find, als er; — gegen Süden aber stehst du den Dolmar Lei Meiningen, die seltsamen Gleichberge Lei Römhild; und auch zum blauen Rhöngebirg im bayerischen Franken reicht dein Blick, wo auf dem hohen Kreuzberge Mönche im einsamen Kloster wohnen. Und hast du scharfe Augen, so kannst du dort im Norden, in weiter Ferne, in der goldenen Aue den Kyff- häuser Berg erkennen, in dem, wie die Leute sagen, der mächtige Kaiser Rothbart schon über 700 Jahre lang am steinernen Tische sitzt und schläft; und noch weiter hin zeigt sich, wie eine Wolke, der hohe Brocken oder Blocksberg, auf dem, wie das Mährchen erzählt, zu Walpurgis die Hexen ihren Tanz und Spuk halten. Ä2. Barbarossa. Der alte Barbarossa, Der Kaiser Friederich, Im unterird'schen Schlosse Hält er verzaubert sich. Er ist niemals gestorben, Er lebt darin noch setzt; Er hat im Schloß verborgen Zum Schlaf sich hingesetzt. Er hat hinabgenommen Des Reiches Herrlichkeit, Und wird einst wiederkommen Mit ihr zu seiner Zeit. Der Stuhl ist elfenbeinern, Darauf der Kaiser sitzt, Der Tisch ist marmelsteinern, Woraus sein Haupt er stützt. £3. Wie die Bäume Sein Bart ist nicht von Flachse, Er ist von Feuergluth, Ist durch den Tisch gewachsen, Worauf sein Kinn ausruht. Er nickt, als wie im Traume, Sein Aug', halb offen, zw in kt; Und je nach langem Raume Er einem Knaben winkt. Er spricht im Schlaf zum Knaben: „Geh hin vors Schloß, o Zwerg! Und sieh, ob noch die Raben Herfliegen um den Berg. Und wenn die alten Raben Noch fliegen immerdar, So muß ich auch noch schlafen Verzaubert hundert Jahr." (Rückert.) des thüringer Waldes auf Meisen gehen. Wenn unsere thüringer Waldbäume von ihren hohen Bergen so hinaussehen in die schöne Welt, bekommen sie auch Lust zur Wander- schaft. Aber mit der Post können sie freilich nicht reisen. Und sie

4. Nr. 22 - S. 23

1904 - Breslau : Hirt
§30. Die Provinz Sachsen. 23 Bergbau und Hüttenwesen. Auf den Bergwiesen weidet kräftiges Rindvieh. Arme Leute suchen Beeren und isländisches Moos. — o. Zwischen Harz und Thüringer Wald liegt das Thüringer Hügelland, eine Hochfläche von etwa 200 rn Höhe. Derselben sind mehrere Bergzüge aufgesetzt, z. B- der Kyffhäuser (500 m h., Sage: Der alte Barbarossa). Der westl. Teil des Thüringer Hügellandes heißt Eichsfeld (30o m h.) und ist zum Teil rauh und unfruchtbar. §30. Sie Provinz Sachsen (25300 qkm, 2800000 ®.) liegt zu beiden Seiten der mittlern Saale und Elbe. Der nördl. Teil wird durch das Herzogtum Anhalt und ein Stück des Herzogtums Braunschweig vom südl. getrennt und nur durch einen schmalen Landstrich mit dem letzteren verbunden. Im südlichen Stücke haben noch einige deutsche Fürsten Be- sitzungen, so besonders die Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. Getrennt von der Provinz liegt ein Stück auf dem Thüringer Walde, darin Suhl mit Gewehrfabriken. — Die Provinz Sachsen ist ein gesegnetes Land. Die fruchtbarsten Gegenden find: Die Goldene Aue an der Unstrut und Helme, die Niederungen an der Bode, die Börde bei Magdeburg, die Wische an der Elbe, die Gegend um Halber- stadt, das Saaltal und die Gegend um Erfurt. Das Land rechts der Elbe und zwischen Elbe und Mulde hat zum großen Teile sandigen Boden (Kiefern- wälder, Sumpfstrecken). Auch das Eichsfeld ist unfruchtbar. In den frucht- baren Gegenden werden Getreide (Weizen), Hülsenfrüchte, Zichorie, Zucker- rüben angebaut; darum hat die Provinz auch viel Branntweinbrennereien (z. B. Nordhausen), Stärke-, Zichorien- und Zuckerfabriken (Magdeburg). Viel Obst wird an der Saale und Unstrut gebaut, um Freiburg und Naum- burg auch Wein. Um Quedlinburg, Aschersleben und Erfurt ist die Blumenzucht und der Gemüsebau bedeutend. Die Viehzucht blüht, denn das Land hat vorzügliche Wiesen. — Die Provinz ist reich an Salz; Steinsalz wird bei Staßfurt und Erfurt gewonnen, Kochsalz bei Schöne- beck (das reichste Salzwerk des Preußischen Staates), Halle, Kösen u. a. In Halle ist die Sole so stark, daß sie gleich gesotten werden kann; in den übrigen Salinen sind Gradierwerke notwendig. Braunkohlen werden gefun- den in dem weiten Becken von Eisleben über Halle nach Zeitz. Sie werden zum Brennen und zur ^Bereitung von Paraffinkerzen benutzt. Silber, Kupfer, Eisen findet man im Harz und im Thüringer Walde. Handel wird besonders in Magdeburg, Erfurt und Halle betrieben. — Die Provinz hat überwiegend evangelische Bevölkerung und zerfällt in 3 Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Magdeburg, a. d. Elbe, Hptst., mit Vororten 230 000 E., starke Festg., der erste Handelsplatz der Mittel- u. Oberelbe, Hauptort d. deutschen Rübenzuckerfabrikation. Halle, 155000 E., Univers., Franckesche Stiftungen. Erfurt, Gemüse-und Blumenzucht. Hal- berstadt, Dom. Torgau, Festg. Burg, Tuchfabriken. In der Altmark liegen Stendal, Salzwedel, Tangermünde. — Aus der Geschichte sind bekannt: Merse- burg (933), Mühlberg (1547), Lützen (1632), Roßbach (1757), Torgau (1760), Auerstädt (1806), Groß-Görschen unweit Lützen (1813), Langensalza (1866), Eis- leben, Wittenberg.

5. Nr. 22 - S. 34

1904 - Breslau : Hirt
34 Das Erzgebirge. — Das Kgr. Sachsen. — Das Grßhzgt. Sachsen-Weimar-E. 88 46-48. Limburg. An der Spitze eines Bistums steht ein Bischof oder Erzbischof, unter ihin das Domkapitel, dessen Mitglieder Domherren heißen. Unter dem Domkapitel stehen die De- kane, deren Sprengel ebenso wie die der Superintendenten mit den landrätlichen Kreisen nicht immer zusammenfallen. Unter den Dekanen stehen die Pfarrer, und als deren Gehilfen die Kapläne. Die Bischöfe sind dem Papste bez. dem Kardinalskollegium unterstellt. *§ 46. a. pstü Erzgebirge fällt nach Böhmen zu steil, nach Sachsen hin allmählich ab. Der höchste Berg desselben ist der Keilberg (1200 m h.). Das Gebirge ist bewaldet; aber sein Reichtum an Erzen (daher sein Name!) ist fast erschöpft; sehr wichtig ist dagegen die Ausbeute an Steinkohlen. In den höchsten Teilen ist das Klima rauh; da gedeiht auf weiten Strecken nur die Kartoffel und der Hafer. Trotzdem ist auch diese Gegend sehr- stark bevölkert. Die Bewohner sind arm, aber genügsam und gewerbfleißig. Sie klöppeln Spitzen, flechtet! Strohsachen, spinnen, machen Uhren, Musik- Instrumente, Spielsachen u. a. — Am S.-Fnße berühmte Heilquellen, z. B. in Marienbad, Karlsbad, Teptitz. Tb. An das Erzgebirge schließt sich im O. das Glbsandsteingebirge, auch Sächsische Schweiz genannt. In anmutigem Wechsel sieht man hier liebliche Täler, schauerliche Schluchten mit senkrechten Felswänden, frei hervortretende Pfeiler und freundliche Höhen aufeinander folgen. Den Hauptschmuck bildet die Elbe, die sich in einem engen Tale durch das Gebirge hindurch windet (s. § 25). § 47. Pas Königreich Sachsen (15000 qkm, 4 200000 E.; halb so groß tvie Pommern). Gib Lage, Bodengestaltung und Bewässerung nach der Karte an! Es hat die dichteste Bevölkerung in Deutschland. In der Ebene ist der Ackerbau ergiebig. Um Meißen wird Weinbau betrieben. Bergbau, Fabriktätigkeit und Handel sind sehr bedeutend. Die Bewohner sind deutsch, in der Oberlausitz wohnen Wenden. Die Fürstenfamilie ist katholisch, die Bevölkerung aber evangelisch. Dresden, 400 000 E., Hptst. zu beiden Seiten der Elbe, reich an prächtigen Kunst- und Bauwerken. König stein, Felsenfestnng. Leipzig, mit Vororten 455 000 E., in einer weiten Ebene, in der viele Schlachten stattgefunden haben; berühmte Handelsstadt, Mittelpunkt des deutschen Buchhandels; stark besuchte Universität; Sitz des Reichsgerichts. Meißen, Porzellan. F reib erg, Bergakademie. Annaberg, Hauptsitz der Spitzen- klöppelei. Chemnitz (kemnitzs, 205 000 E., die erste Fabrikstadt des Landes. Auch Zwickau und Plauen durch Fabriktätigkeit bedeutend. Bautzena.d. Spree; Schlacht 1813. Zittau, Hauptsitz der Linnen- und Schafwoll-Jndustrie. — Aus der Geschichte bekannt sind noch: Pirna <1756; am Elb-Ufer große Sandsteinbrüche), Kesselsdorf (1745), Breiten- feld (1631), Hubertusburg (1763), Hochkirch (1758). 8 48. a. Das chroßherzogtum Sachsen - Weimar - Gisenach besteht aus 3 größern und vielen kleinern Stücken. Weimar, an der Ilm, Hptst.; Doppelstandbild Goethes und Schillers; auch Herder und Wieland sind Denkmäler gesetzt. Jena, a. d. Saale, Univers., Schlacht 1806. Bei Eisenach die Wartburg, ein altes Schloß mit hohen Mauern und Türmen auf einem Berge. d. Das Kerzogtum Sachsen-Koöurg-Kotha. In dem größern Teile, der nördl. vom Thüringer Walde liegt, ist Gotha die Hptst.; es ist die reichste und schönste Stadt Thüringens. Im kleinern Teile, südl. vom Thüringer Walde, liegt die Residenz Coburg. 6. (Das Kerzogtum Weiningen zieht sich in eineni Bogen südl. vom Thüringer Walde hin. Meiningen, Hptst. Hildburg hausen. Saalfeld, Schlacht 1806. Sonneberg, Spiel- und Holzwarcn-Jndustrie.

6. Nr. 22 - S. 38

1904 - Breslau : Hirt
38 Das Großherzogtum Baden. — Der Schwäbische und Fränkische Jura. §§ 56—58. bar wie im Elsaß, aber doch gut angebaut. Bewohner vorherrschend deutsch; nur 7e der Gemeinden hat französisch redende Bevölkerung. Metz, an der Mosel, Hptst. von Deutsch-Lothringen, 60 000 E., sehr starke Festung. Um Metz viele Schlachtfelder. Diedenhofen, Festung an der Mosel. Elsaß-Lothringen, seit 1871 wieder mit dem Mutterlande Deutschland vereinigt, steht unter einem kaiserlichen Statthalter, der m Straßburg seinen Sitz hat. § 56. pstö Großßerzogtum Waden (so groß wie das Königreich Sachsen, mit 1865000 E.) zieht sich lang und schmal vom Bodensee und dem Rheine bis über den Neckar zum Maine hin. Der westl. Teil liegt in der Oberrheinischen Tiefebene, der östl. auf dem Schwarzwalde. Das reich gesegnete Land kann viel Getreide an die Schweiz, viel Vieh an Frankreich verkaufen, viel Holz den Rhein hinabftößen. Es wird auch viel Wein, Tabak, Hanf, Hopfen gebaut. Fast 2/s der Bewohner sind katholisch. Karlsruhe, Hptst., 95 000 E. Von dem halbkreisförmigen Platze vor dem Schlosse gehen 11 Straßen in gerader Richtung ans. Mannheim, an der Neckarmün- dnng, über 140000 E., lebhafte Handelsstadt. Heidelberg, evangel. Universität, herr- liche Lage am Neckar. Einst war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Das alte Rcsidenzschloß ist jetzt die schönste Ruine Deutschlands. In dem Schloßkellcr liegt das weltberühmte Heidelberger Faß. Es hat eine Länge von 13 m und eine Höhe von 9 m und soll mehr als 20000 Flaschen Wein fassen. Pforzheim, die erste Fabrikstadt Badens. Rastatt, Festg. zur Deckung der Schwarzwaldpässe. Baden-Baden, be- rühmter Badeort. Freiburg im Breisgau, kathol. llniversität. Konstanz, am Bo- denscc. § 57. Das Grohherzoqtttm Kessen (halb so groß wie die Prov. Hessen- Nassau, 1,i Mill. E.) zerfallt in zwei Teile. Der größere und fruchtbarere Teil liegt am Main und Rhein. Hier wächst schönes Getreide, Obst und Wein. Das nördliche, kleinere Stück, Oberhessen genannt, wird von der Prov. Hessen-Nassau eingeschlossen. Darin liegen die Höhen des Vogels- berges, die mit Buchen und Sumpfwiesen bedeckt sind; aber die fruchtbare Wetterau liefert viel Getreide. Dnrmstndt, Hptst., 70000 E., sehr gewerbtätig. Mainz, an der Mündung des Maines in den Rhein, 85 000 E., sehr starke Festung und bedeutende Handelsstadt. Worms, Reichstag 1521. Bin gen, Mäuseturm, Bingerloch. Gießen, Universität. *§ 58. Der Schwäbische und Aränkische Iura. Von der Donau- quelle zieht sich zuerst in nordöstl., dann in nördl. Richtung eine 20 bis 30 km breite Bergplatte dahin, die fast ausschließlich aus Kalkstein besteht. Sie ist meist schön bewaldet, aber wasserarm und reich an Höhlen und trichterförmigen Vertiefungen. Bis zur Altmühl heißt sie Schwäbischer, von da an Fränkischer Jura. Der ödeste und rauheste Teil liegt zwischen dem Neckar und der obern Donau und heißt Rauhe Alb. Hier fehlt es den Ortschaften oft an Quellwasser, darum müssen sie sich mit Zisternen- wasser begnügen. Regnet es lange nicht, so trocknen die Zisternen aus, und die Bewohner mußten früher allgemein das Wasser oft meilenweit in Fässern holen; setzt wird das Wasser meist ans den Tälern auf die Höhen gepumpt und mit Röhren in die Dörfer geleitet. Die Äcker sind mit unzähligen weißen Kalkstücken übersät. Man baut in der Regel nur Roggen, Hafer,

7. Nr. 22 - S. 22

1904 - Breslau : Hirt
22 Die Saale. — Der Thüringer Wald und der Harz. 88 28-29. berühmtesten preußischen Helden Denkmäler gesetzt, so Blücher, Scharnhorst, Gneisenau u. a. — Der Verkehr ist ein äußerst lebhafter und wird durch die neuerbaute Stadtbahn noch erhöht. Eisenbahnen gehen nach allen Richtungen von Berlin ans, und so ist Berlin der Mittelpunkt des Schienennetzes von Mitteleuropa geworden. Unterhalb Berlin an der Spree liegt Charlottenburg, im Park des Königl. Schlosses das Mausoleum, in dem Friedrich Wilhelm Iii. und seine Gemahlin Luise, sowie Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Augusta ruhen. Spandau mit großer Gewehr- fabrik. Potsdam, 60000 E., 2. Residenz der Könige von Preußen. Es ist umgeben von prinzlichen und königlichen Schlössern und Gärten, z. B. Sanssouci und Babelsberg. Brandenburg, die älteste Stadt der Mark. Rathenow, durch Anfertigung von Brillen u. a. optischen Instrumenten bekannt. Frankfurt a. O., Handel, Schiffahrt. Küstrin, starke Festg. an der Oder und Warthe. Landsberg a. d. Warthe, Handel mit Getreide und Wolle. Eberswalde, Forst-Akademie. Prenzlan, in der Uckermark, Getreidehandel. Neu-Rnppin, Bilderbogen. — Schlachtplätze sind: Fehrbellin (1675), Großbeeren und Dennewitz (1813), Zorndorf bei Küstrin (1758) und Kunersdorf bei Frankfurt (1759). *§ 28. pte Saale kommt vom Fichtelgebirge. In Thüringen fließt sie in einem schonen Tale dahin, bei Jena vorbei. Von den Höhen zu beiden Seiten schauen Burgen imb Burgruinen in das Saaltal hinab, wo sich Wiesen, Getreidefelder, Obst- und Gemüsegärten ausbreiten. Zwischen Naumburg und Halle sind die Bergabhänge, welche Mittags- sonne haben, mit Weinreben bedeckt. In der Provinz Sachsen wird das Saaltal allmählich breiter, zuletzt fließt der Fluß in der Ebene dahin. In der Provinz Sachsen liegen an der Saale: Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle. Die Saale nimmt l. die Unstrut und Bode, r. die Weiße Elster mit der Pleiße ans. An der Vereinigung der Weißen Elster mit der Pleiße liegt die große Handelsstadt Leipzig. *§ 29. Per Mnringer Wald und der Karz. a. Der Thüringer Wald, ein Kammgebirge, zieht sich von S.o. nach N.w. hin. Über den Rücken desselben läuft der Rennsteig, ein uralter Grenzweg zwischen Thü- ringen und Franken. Das Gebirge, mit schönen Buchenwäldern bestanden, ist eins der lieblichsten Gebirge Deutschlands. Der besuchteste Berg ist der Jnselsberg; die höchsten Berge sind der Beerberg und Schneekopf (1000 m). Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner schnitzen aus Holz allerlei Geräte, besonders Spielsachen, so in Sonneberg. Andere sieden Teer und Pech, füllen und flößen Holz, arbeiten in Glashütten, holen Erze aus den Schachten, schmieden Eisen, machen Eisen- und Stahl- waren (Suhl und Schmalkalden), brechen Schiefer aus den Bergen, ver- fertigen Schiefertafeln und Schieferstifte. Am N.w.-Ende des Thüringer Waldes liegt Eisenach, nahe dabei die Wartburg. d. Der Harz zieht sich zwischen der unteren Saale und der Leine von S.o. nach N.w. hin. Der höchste Berg ist der Brocken, 1100 m hoch. Aus seinem breiten Gipfel steht ein auch im Winter bewohntes Gasthaus. N.w. vom Brocken liegt der Oberharz, meist mit Nadelholz bestanden, zum Teil kahl. S.ö. vom Brocken liegt der Unterharz; er ist niedriger als der Oberharz und mit Laubholz bestanden. Das schönste Tal des Unterharzes ist das der Bode (Roßtrappe, Hexentanzplatz). Der Harz ist reich an Erzen, besonders an Eisen-, Silber- und Kupfererzen; darum treiben die Bewohner

8. Nr. 22 - S. 35

1904 - Breslau : Hirt
§§ 49-52. Das Herzogtum Anhalt. — Das Fürstentum Waldeck. 35 ä. Jas Kerzogtum Sachsen-Attenburg. Ein Stück liegt au der Pleiße, das an- dere an der Saale. Die Hptst. ist Alteuburg. Da das Land sehr fruchtbar ist, sind die Bewohner wohlhabend. 6. Jas Fürstentum Iieuß ältere Linie mit der Hauptstadt Greiz. f. Jas Aürstentum Zleuß jüngere Linie mit der Hauptstadt Gera; ansehnliche Gewerbtätigkeit, besonders in Wollenwaren und Leder. g. Die Seiden Aürstentümer Kchwarzburg-Itudotstadt u.'Schmarzburg-Sondcrs- hausen bestehen aus einer Oberherrschaft, am Thüringer Walde gelegen, und einer Unter- herrschaft, die im Thüringischen Hügellande liegt. Rudolstadt, in dem schönen Saaltal. Frankenhausen, Solbad. Im N. der Stadt der Kyffhäuser. — Sondershausen, a. d. Wipper. 8 49. a. Jas Kerzogtum Anhalt. Der größere Teil liegt an der Elbe zu beiden Seiten der Mulde und Saale, der kleinere am Unterharze. Das Land hat vorzüglichen Boden. Die Hptst. ist Dessau, an der Mulde, mit reizenden Gartenanlagen. Ein Denk- mal erinnert an den alten Dessaner, den Sieger von Kesselsdorf. In Bernbnrg und Köthen residierten früher auch Herzöge von Anhalt. Am Unterharz liegt Ballenstedt. d. Jas Kerzogtum Wrauufchweig. Das Hauptland liegt in der norddeutschen Tiefebene, nördl. vom Harz, an der Aller und Oker. Darin die Hptst. Braunschweig, 130000 E., sehr gewerbtätig. Wolfenbüttel mit berühmter Bibliothek (Lessing). •— Ein anderer Teil des Herzogtums zieht sich lang und schmal vom Oberharz bis zur Weser hin. Ein drittes Stück liegt am Unterharz; darin Blankenburg. Bei Rübeland, einem Dorfe an der Bode, ist die berühmte Baumannshöhle. § 50. Die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin u. Meckken- öurg-Stretitz liegen an der Ostsee, westl. von Pommern mtb werden von dem nördl. Landrücken (s. S. 11) durchzogen, der hier den Namen Mecklen- burger Seenplatte führt. Das Land ist größtenteils recht fruchtbar. Die Bewohner treiben daher meist Ackerbail und Viehzucht. Trotz der Frucht- barkeit des Landes ist die Auswandrung sehr stark, da den kleinen Leuten der Erwerb von eigenem Grundbesitz schwer lvird. Fast aller Grund und Boden gehört großen Gutsbesitzern. Srädre in Mecklenburg-Schwerin: Schwerin, Hptst., am gleichnam. See ge- legen. Ludwigslust, 2. Residenz. Wismar, treibt Seehandel. Rostock, Universitäts- und Handelsstadt, Blüchers Geburtsort. Warnemünde, Hafen für Rostock. Doberan, Seebad. In der Nähe liegt der Heilige Damm. Er ist eine Stunde lang und besteht aus losen, runden, glatt geschliffenen Steinen, die durch die Meeresfluten aufgetürmt worden sind. Parchim, Geburtsort Moltkes. In Mecklenburg-Srrelitz ist Neu-Strelitz die Hptst. Sie ist in Form eines Sternes erbaut; vom Markt, dem Mittelpunkt der Stadt, laufen acht Straßen aus. § 51. Jas Großherzogtum Oldenburg besteht aus drei Stücken. Das Hanptland liegt an der Nordsee und wird von der Prov. Hannover eingeschlossen. Es hat im N. fetten Marschboden, im S. Geestland, dazwischen Moor- und Heidestrecken, ist daher schwach bevölkert. Der Bauer ist schweigsam und schwerfällig. Die Hptst. ist Oldenburg. — Ein anderes zu Oldenburg gehörendes Stück ist das Fürstentum Eutin in der Nähe von Lübeck. Der dritte Teil liegt auf dem Hunsrück; es ist das Fürstentum Birken feld. Darin Oberstein, durch seine Schleifereien bekannt. tz 52. a. Jas Aürstentum Waldeck. In dem größeren Teile, der von Westfalen und Hessen-Nassau eingeschlossen wird, liegt die Residenz Arolsen. In dem kleineren, an Lippe grenzenden Teile liegt der berühmte Badeort Pyrmont. b. Jas Aürstentum Lippe, am Teutoburger Walde. Detniold, Hptst. In der Nähe die Grotenburg mit dem Hermannsdenkmal. e. Jas Aürstentum Schaumburg-Lippe, nördl. vom vorigen, durch die Weser von Lippe getrennt. Darin die Residenz Bückeburg. Im Steinhnder Meer die Festung Wilhelmstein. 3*

9. Nr. 23 - S. 35

1904 - Breslau : Hirt
§§ 49-52. Das Herzogtum Anhalt. — Das Fürstentum Waldeck. 35 d. Aas Kerzoglum Sachsen-Altensturg. Ein Stück liegt an der Pleiße, das an- dere an der Saale. 'Die Hptst. ist Altenburg. Da das Land sehr fruchtbar ist, sind die Bewohner wohlhabend. 6. Aas Fürstentum Neust ältere Linie mit der Hauptstadt Greiz. f. Aas Aürstentum Neust jüngere Linie mit der Hauptstadt Gera; ansehnliche Gewerbtätigkeit, besonders in Wollenwaren und Leder. g. Die beiden Aürstentümer Kchwarzburg-Mudolstadt u.'Schwarzburg-Sonders- hausen bestehen aus einer Oberherrschaft, am Thüringer Walde gelegen, und einer Unter- herrschaft, die im Thüringischen Hügellande liegt. Rudolstadt, in dem schönen Saaltal. Frankenhausen, Solbad. Im N. der Stadt der Kyffhäuser. — Sondershausen, a. d. Wipper. § 49. a. Aas Kerzoglum Anstatt. Der größere Teil liegt an der Elbe zu beiden Seiten der Mulde und Saale, der kleinere am Unterharze. Das Land hat vorzüglichen Boden. Die Hptst. ist Dessau, an der Mulde, mit reizenden Gartenanlagen. Ein Denk- mal erinnert an den alten Dessauer, den Sieger von Kesselsdorf. In Bernburg und Köthen residierten früher auch Herzöge von Anhalt. Am Unterharz liegt Ballenstedt. b. Aas Kerzogtum Mrannschweig. Das Hauptland liegt in der norddeutschen Tiefebene, nördl. vom Harz, an der Aller und Oker. Darin die Hptst. Braunschweig, 130000 E., sehr gewerbtätig. Wolfenbüttel mit berühmter Bibliothek (Lessing). — Ein anderer Teil des Herzogtums zieht sich lang und schmal von: Oberharz bis zur Weser hin. Ein drittes Stück liegt am Unterharz; darin Blankenburg. Bei Rübeland, einem Dorfe an der Bode, ist die berühmte Baumannshöhle. § 50. Iue Growerzogtümer Mecklenburg-Schwerin u. Mecklen- öurg-Strekitz liegen an der Ostsee, westl. von Pommern und werden von dem nördl. Landrücken (f. S. 11) durchzogen, der hier den Namen Mecklen- burger Seenplatte führt. Das Land ist größtenteils recht fruchtbar. Die Bewohner treiben daher meist Ackerbau und Viehzucht. Trotz der Frucht- barkeit des Landes ist die Auswandrung sehr stark, da den kleinen Seilten der Erwerb von eigenem Grundbesitz schwer wird. Fast aller Grund und Boden gehört großen Gutsbesitzern. Srädre in Mecklenburg-Schwerin: Schwerin, Hptst., am gleichnam. See ge- legen. Ludwigslust, 2. Residenz. Wismar, treibt Seehandel. Rostock, Universitäts- und Handelsstadt, Blüchers Geburtsort. Warnemünde, Hafen für Rostock. Doberan, Seebad. In der Nähe liegt der Heilige Damm. Er ist eine Stunde lang und besteht aus losen, runden, glatt geschliffenen Steinen, die durch die Meeresfluten aufgetürmt worden sind. Parchim, Geburtsort Moltkes. In Mecklenburg-Srrelitz ist Neu-Strelitz die Hptst. Sie ist in Form eines Sternes erbaut; voin Markt, dem Mittelpunkt der Stadt, laufen acht Straßen aus. § 51. Das chroßsterzogtum Htdenöurg besteht aus drei Stücken. Das Hauptland liegt an der Nordsee und wird von der Prov. Hannover eingeschlossen. Es hat im N. fetten Marschboden, im S. Geestland, dazwischen Moor- und Heidestrecken, ist daher schwach bevölkert. Der Bauer ist schweigsam und schwerfällig. Die Hptst. ist Oldenburg. — Ein anderes zu Oldenburg gehörendes Stück ist das Fürstentum Eutin in der Nähe von Lübeck. Der dritte Teil liegt auf dem Hunsrück; es ist das Fürstentum Birken feld. Darin Oberstein, durch seine Schleifereien bekannt. tz 52. a. Das Aürstentum Watdeck. In dem größeren Teile, der von Westfalen und Hessen-Nassau eingeschlossen wird, liegt die Residenz Arolsen. In dem kleineren, an Lippe grenzenden Teile liegt der berühmte Badeort Pyrmont. t). Das Aürstentum Lippe, am Teutoburger Walde. Detmold, Hptst. In der Nähe die Grotenburg mit dem Hermannsdenkmal. a. Aas Aürstentum Schaumsturg-Lippe, nördl. vom vorigen, durch die Weser von Lippe getrennt. Darin die Residenz Bücke bürg. Im Steinhnder Meer die Festung Wilhelmstein. 3*

10. Nr. 23 - S. 38

1904 - Breslau : Hirt
38 Das Großherzogtum Baden. — Der Schwäbische und Fränkische Jura. §§ 56—58. bar wie im Elsaß, aber doch gut angebaut. Bewohner vorherrschend deutsch; nur y6 der Gemeinden hat französisch redende Bevölkerung. Metz, an der Mosel, Hptst. von Deutsch-Lothringen, 60 000 E., sehr starke Festung. Um Metz viele Schlachtfelder. Diedenhofen, Festung an der Mosel. Elsaß-Lothringen, seit 1871 wieder mit dem Mutterlande Deutschland vereinigt, steht unter einem kaiserlichen Statthalter, der in Straßbnrg seinen Sitz hat. § 56. Das Großljerzogtum Waden (so groß wie das Königreich Sachsen, mit 1865000 E.) zieht sich lang und schmal vom Bodensee und dem Rheine bis über den Neckar zum Maine hin. Der westl. Teil liegt in der Oberrheinischen Tiefebene, der östl. auf dem Schwarzwalde. Das reich gesegnete Land kann viel Getreide an die Schweiz, viel Vieh an Frankreich verkaufen, viel Holz den Rhein hinabflößen. Es wird auch viel Wein, Tabak, Hanf, Hopfen gebaut. Fast 2/3 der Bewohner sind katholisch. Karlsruhe, Hptst., 95 000 E. Von dem halbkreisförmigen Platze vor dem Schlosse gehen 11 Straßen in gerader Richtung aus. Mannheim, an der Neckarmün- dnng, über 140000 E., lebhafte Handelsstadt. Heidelberg, evangel. Universität, herr- liche Lage am Neckar. Einst war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Das alte Residenzschloß ist jetzt die schönste Ruine Deutschlands. In dem Schloßkeller liegt das weltberühmte Heidelberger Faß. Es hat eine Länge von 13 m und eine Höhe von 9 m und soll mehr als 20000 Flaschen Wein fassen. Pforzheim, die erste Fabrikstadt Badens. Rastatt, Festg. zur Deckung der Schwarzwaldpässe. Baden-Baden, be- rühmter Badeort. Freiburg im Breisgau, kathol. Universität. Konstanz, am Bo- densce. §57. Das Großherzogtam Kelsen (halb so groß wie die Prov. Hessen- Nassau, 1,i Mill. E.) zerfällt in zwei Teile. Der größere und fruchtbarere Teil liegt am Main und Rhein. Hier wächst schönes Getreide, Obst und Wein. Das nördliche, kleinere Stück, Oberhessen genannt, wird von der Prov. Hessen-Nassau eingeschlossen. Darin liegen die Höhen des Vogels- berges, die mit Buchen und Sumpfwiesen bedeckt sind; aber die fruchtbare Wetterau liefert viel Getreide. Darmstadt, Hptst., 70000 E., sehr gewerbtätig. Mainz, an der Mündung des Maines in den Rhein, 85 000 E., sehr starke Festung und bedeutende Handelsstadt. Worms, Reichstag 1521. Bingen, Mäuseturm, Bingerloch. Gießen, Universität. *§ 58. per Schwäbische und Aränkische Iura. Von der Donau- quelle zieht sich zuerst in nordöstl., dann in nördl. Richtung eine 20 bis 30 lim breite Bergplatte dahin, die fast ausschließlich aus Kalkstein besteht. Sie ist meist schön bewaldet, aber wasserarm und reich an Höhlen und trichterförmigen Vertiefungen. Bis zur Altmühl heißt sie Schwäbischer, von da an Fränkischer Jura. Der ödeste und rauheste Teil liegt zwischen dem Neckar und der obern Donau und heißt Rauhe Alb. Hier fehlt es den Ortschaften oft an Quellwasfer, darum müssen sie sich mit Zisternen- wasser begnügen. Regnet es lange nicht, so trocknen die Zisternen aus, und die Bewohner mußten früher allgemein das Wasser oft meilenweit in Fässern holen; jetzt wird das Wasser meist aus den Tälern auf die Höhen gepumpt und mit Röhren in die Dörfer geleitet. Die Äcker sind mit unzähligen weißen Kalkstücken übersät. Man baut in der Regel nur Roggen, Hafer,
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